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Internisten warnen: „Drip“-Infusionen teuer und ohne medizinischen Nutzen

Der ungebrochene Trend zur Selbstoptimierung hat zahlreiche Facetten. Mittlerweile gehören dazu auch sogenannte „Drip Bars“ oder auch „Drip Spas“. Dort findet sich ein umfangreiches Angebot an Vitamin- und/oder Mineralcocktails, die wahlweise helfen sollen, Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit zu fördern. Von „Drips“ zur Stärkung des Immunsystems, Entgiftung des Körpers oder Haut- und Haarverschönerung bis zum Spezialcocktail für von Kater geplagten Partygängern ist die Palette an vermeintlichen Wohltaten für den eigenen Körper schier unüberschaubar. Das Besondere: „Drips“ werden anders als althergebrachte Cocktails nicht getrunken, sondern als Tropf dem Konsumenten intravenös injiziert.

Nun hat sich die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zu dem Phänomen geäußert. In der einer Pressemitteilung äußert sich die Medizinervereinigung eindeutig: „Diese Einrichtungen versprechen schnelle Gesundheitsverbesserungen und eine Steigerung des Wohlbefindens. Doch die DGIM warnt eindringlich, dass sich für solche Behandlungen kein medizinischer Nutzen nachweisen lasse. Wer tatsächlich an einem Vitamin- oder Mineralstoff-Mangel leide, solle dies unbedingt ärztlich abklären und therapieren lassen. „Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass gesunde Menschen, die nicht an einem Mangel leiden, durch solche Infusionen einen gesundheitlichen Vorteil erlangen“.

Während die DGIM „Drips“ für gesunde Menschen als „teure, aber wirkungslose Wellnessanwendungen“ bezeichnet, warnt sie davor, dass die Infusionen für Menschen mit Vorerkrankungen sogar „ernsthafte Gefahren“ bergen können: „Insbesondere Personen mit Nierenschädigungen sollten von solchen Lifestyleinfusionen Abstand nehmen, da es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen kann. Wie bei jeder Art von Injektion besteht auch bei Infusionen das Risiko für Infektionen an der Einstichstelle, allergische Reaktionen auf die verabreichten Substanzen sowie Kreislaufprobleme durch schnelle Flüssigkeitszufuhr. Daher sollte die Verabreichung von Infusionen immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Die DGIM rät dringend davon ab, sich ohne fundierte ärztliche Beratung und Überwachung Infusionen in solchen Einrichtungen verabreichen zu lassen. „Wer sich gesundheitlich schwach, abgeschlagen oder erschöpft fühlt, sollte die Hausärztin oder den Hausarzt konsultieren, um mögliche Ursachen abzuklären und bei Bedarf eine fachgerechte Behandlung zu erhalten.“

 

Quelle: https://www.dgim.de/fileadmin/user_upload/PDF/Pressemeldungen/20240917_PM_Drip_Bars_F.pdf

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