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Zucker als Ursache für zahlreiche Krankheiten – mehr als ein Verdacht

Bis in die Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts galt auch in der Wissenschaft, dass ein zu hoher Fettkonsum die Ursache für die zunehmende Verbreitung von Übergewicht und Adipositas in Europa und Amerika verantwortlich sei. Die damit einhergehende gesellschaftliche Ächtung des „Dickmachers“ Fett führte dazu, dass die Lebensmittelindustrie bei der Produktion ihre Zutatenliste in vielen Bereichen überarbeitete. Fett wurde zunehmend aus dem Speiseplan zurückgedrängt. Dass dabei an vielen Stellen Fett durch Zucker ersetzt wurde, erwies sich allerdings als Bärendienst an der öffentlichen Gesundheit. So hat sich beispielsweise der Diabetes mellitus Typ2 mittlerweile zu einer Volkskrankheit entwickelt. Auch haben immer mehr Menschen mit anderen mit der Ernährung im engen Zusammenhang stehenden Krankheiten wie z.B. Bluthochdruck, Magen-Darmbeschwerden oder dem Metabolischen Syndrom zu kämpfen. Dass diese Entwicklung sich zeitlich mit dem Aufschwung der Kohlenhydrate, allen voran dem Zucker, deckt, legt einen Zusammenhang beider Entwicklungen nahe - auch wenn dieser wissenschaftlich noch nicht abschließend belegt ist.

Neben dem Haushaltszucker Glukose wird seit einiger Zeit auch zunehmend Fruktose bei der industriellen Lebensmittelerzeugung eingesetzt. Diese wird heute aus Mais gewonnen, was den Herstellungsprozess der Fruktose deutlich kostengünstiger macht. Trotz verschiedener Indizien, die Fruktose unter anderem mit intestinalen Entzündungen (Darmentzündungen) in Verbindung bringen, warnen Ernährungsexperten davor, eine fruktosefreie Ernährung zu propagieren. So bleiben frisches Obst und Gemüse Bestandteil der empfohlenen Kost (eine Obstration täglich). Dagegen werden verarbeitete Lebensmittel kritisch gesehen, da deren Fruktosekonzentration schwer einzuschätzen ist. Dazu zählen auch zuckerfreie oder -reduzierte Lebensmittel, deren Süßstoffe und Zuckeralkohole wiederum zu intestinalen Beschwerden führen können.

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