Stoffwechselerkrankungen mit Ibuprofen vorbeugen?
Seit langem ist der Wirkstoff Ibuprofen landläufig für seine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bekannt. Nun haben Forscher vom Institut für Ernährungswissenschaften an der Rutgers Universityim US-amerikanischen NewJersey in einer im British Journal of Pharmacology veröffentlichten Studie Hinweise entdeckt, dass Ibuprofen und Naproxen auch bei der Vorbeugung gegen Erkrankungen wie Diabetes, Darmkrebs und Alzheimer nützlich sein kann.
Der Grund dafür liegt in der Wirkung von Ibuprofen und Naproxen auf den Süßgeschmacksrezeptor TAS1R2–TAS1R3, der sowohl die Geschmackserkennung im Mund regelt als auch an der Regulierung des Glukosestoffwechsels beteiligt ist. Bei ihren Tests stellten die Wissenschaftler sowohl fest, dass eine Mundspülung mit Ibuprofen oder Naproxen den süßen Geschmack von Zucker und nicht-nutritiven Süßstoffen bei ihren Probanden hemmte. Aus dieser Erkenntnis schlussfolgern die Forscher, dass die beiden Wirkstoffe die Aktivierung von TAS1R2–TAS1R3 durch Zucker beim Menschen hemmen. „Die langfristige Einnahme von Ibuprofen ist mit einer erhaltenen Stoffwechselfunktion und einem verringerten Risiko für Stoffwechselerkrankungen wie Alzheimer, Diabetes und Darmkrebs verbunden. Zusätzlich zu den entzündungshemmenden Eigenschaften stellen wir hier einen neuen Signalweg vor, der zur Erklärung der Zusammenhänge zwischen Stoffwechselfunktion und chronischer Ibuprofeneinnahme beitragen könnte“, schreiben die Wissenschaftler in der Zusammenfassung ihrer Studie.
Quelle: https://bpspubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bph.70004
